Wilhelm Hermann Düser wird am 16. Juli 1909 als drittes Kind von Wilhelm Düser und Johanne Düser in Altmoorhausen geboren. Er ist der jüngere Bruder von Diedrich Düser, Georg Düser, Anni Schwarting, Helene Blankemeyer und Friedrich Düser und der ältere Bruder von Frieda Schmerdtmann.
Zwei Tage vor Wilhelm Hermanns Geburt tritt Theobald von Bethmann Hollweg in Berlin sein neues Amt als deutscher Reichskanzler an. Seine Ernennung durch Kaiser Wilhelm II. folgt dem Rücktrittsgesuch von Vorgänger Bernhard von Bülow, der das Amt knapp neun Jahre lang ausgeübt hatte. Offizieller Anlass des Wechsels ist Bülows Scheitern bei einer Finanzreform, zu deren Kern-Elementen die Erweiterung der Erbschaftsteuer gehört. Die Mehrheit der im Reichstag vertretenen Parteien lehnt die Pläne des Kanzlers ab – darunter auch die Deutsch-Konservativen, die ihn zuvor zwei Jahre lang zusammen mit Rechts- und Linksliberalen im sogenannten Bülow-Block unterstützt hatten.
Letztlich liegen die Gründe für den Rücktritt aber tiefer. Das Verhältnis zwischen Wilhelm und Bülow war spätestens seit der Daily-Telegraph-Affäre im Herbst 2008 zerrüttet. Damals hatte Bülow ein Interview des Kaisers zur Veröffentlichung freigegeben, das sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland für Empörung gesorgt hatte. Unter anderem hatte Wilhelm die Briten in dem Text als „verrückte Märzhasen“ und zudem als undankbar bezeichnet, weil sie seine zahlreichen freundschaftlich geprägten Gesten ihnen gegenüber nicht zu würdigen wüssten. Ganz abgesehen davon, dass sie den Burenkrieg nur deshalb gewonnen hätten, weil er, Wilhelm, ihnen den Schlachtplan dafür entworfen habe – in den Augen der Briten eine bodenlose Anmaßung. Am Ende der Affäre, in der sich auch Bülow demonstrativ gegen Wilhelm stellte, musste der Kaiser geloben, sein mit dem Rücktritt Otto von Bismarcks als Reichskanzler im März 1890 etabliertes „Persönliches Regiment“ zugunsten einer stärker am Parlament ausgerichteten Amtsführung zurückzufahren.
Bülows bisheriger Stellvertreter Bethmann von Hollweg bemüht sich, die Wogen zwischen Kaiser und Parlament zu glätten. Darüber hinaus strebt er im Reichstag einen Ausgleich zwischen Konservativen und Sozialdemokraten an. Seine erste große Bewährungsprobe ist 1911 die Zweite Marokko-Krise, in deren Verlauf viele Beobachter dem Kanzler aber eine zu große Passivität vorwerfen.
Als Anfang Juli 1911 der „Panthersprung nach Agadir“ international Schlagzeilen macht, lebt Wilhelm Hermann in Altmoorhausen bereits nicht mehr. Er stirbt am 12. Juli 1910 kurz vor seinem ersten Geburtstag an Masern und wird drei Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.