Johann Hinrich Gode – Rufname Hinrich – wird am 22. September 1879 als erstes Kind von Johann Georg Gode und Anna Gesine Catharine Gode auf dem Hof seines Großvaters Heinrich Rodiek in Altmoorhausen (heute: Hanna Gode) geboren. Er ist der ältere Bruder von Anna Mathilde Hermine Beneke, Anna Hoffrogge und Adele Gesine Gode.
In den Tagen nach Hinrichs Geburt eskaliert in Colorado der Konflikt zwischen dem von der US-Regierung eingesetzten Indianer-Agenten Nathan Meeker und dem dort seit Jahrhunderten ansässigen Stamm der Ute. Dabei geht es um die Lebensweise der Ureinwohner in dem ihnen 1868 überlassenen Reservat: Die Ute selbst wollen an ihren traditionellen Riten und Gebräuchen festhalten und weiter als Nomaden umherziehen. Meeker wiederum möchte sie zu Ackerbauern und gläubigen Christen umerziehen und zeigt dabei keinerlei Kompromissbereitschaft. Als er Mitte September 1879 von seinen Mitarbeitern ein zuvor als Pferde-Rennbahn genutztes Grundstück umpflügen lässt und den Ute überdies nahelegt, für die Landwirtschaft nicht benötigte Ponys zu erschießen, kommt es zum handfesten Streit mit einem der örtlichen Anführer. Daraufhin fordert Meeker militärische Hilfe an.
In Fort Steele im benachbarten Wyoming setzt sich wenig später ein Trupp aus knapp 180 Soldaten und bewaffneten Reitern Richtung Ute-Reservat in Bewegung. Deren Befehlshaber Thomas Thornburgh ignoriert die Tatsache, dass das Eindringen einer derart starken Streitmacht eine Verletzung der mit den Indianern geschlossenen Verträge darstellt sowie die Bitte einiger um Ausgleich bemühter Ute, zunächst nur eine kleine Delegation zu Meeker zu schicken. Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel stellt sich dem Trupp eine Gruppe Ute-Krieger entgegen. In der folgenden, sich zu einer mehr als einwöchigen Belagerung durch die Indianer ausweitenden Schlacht verlieren neben Thornburgh 13 weitere US-Soldaten und mutmaßlich mehr als 20 Ute ihr Leben.
Noch im Laufe desselben Tages – der Kalender zeigt den 29. September 1879 – ermorden aufgebrachte Ute Meeker sowie zehn seiner Mitarbeiter und nehmen deren Frauen und Kinder als Geiseln. In die Verhandlungen um ihre Freilassung schaltet sich neben den Behörden Colorados sogar US-Innenminister Carl Schurz ein und bemüht sich um Mäßigung auf beiden Seiten. Am Ende kommen zwar die Geiseln frei, für die Ute jedoch gibt es danach in ihrem im Vergleich zu anderen Reservaten recht ausgedehnten Refugium keine Zukunft mehr: Der weitaus größte Teil von ihnen wird 1880 in weit entfernte und deutlich unwirtlichere Gebiete im Bundesstaat Utah umgesiedelt. Einige wenige erhalten innerhalb Colorados ein deutlich kleineres Reservat an der Grenze zu New Mexico zugewiesen.
In den 1880er Jahren wandern mehr als fünf Millionen Menschen in die USA ein, rund ein Viertel davon aus Deutschland. Das Großherzogtum Oldenburg, zu dem Hinrichs Heimatort Altmoorhausen gehört, liefert zu dieser Statistik einen prominenten Beitrag – ein Trend, der auch in den 1890er Jahren anhält. Für Hinrich hingegen dürfte Auswanderung zu keinem Zeitpunkt seines Lebens eine Option sein. Als einziger Sohn der Familie ist er als Hoferbe gesetzt und muss sich nach dem frühen, Tuberkulose-bedingten Tod von Vater Johann Georg im Februar 1887 rasch in diese Rolle einfinden. Es bleibt nicht der einzige Todesfall in seiner näheren Umgebung: Im Mai 1888 stirbt die jüngste Schwester Adele Gesine ebenfalls an Tuberkulose, unmittelbar vor der Jahrhundertwende dann Großvater Heinrich Rodiek infolge Altersschwäche. Er hatte den 1854 erstmals urkundlich erwähnten Gode-Hof 1875 von Gerd Schröder gekauft.
Am 11. August 1903 heiratet Hinrich Annchen Hoffrogge aus Lintel, deren Bruder Diedrich acht Monate später Hinrichs Schwester Anna zum Traualtar führt. Aus Hinrichs und Annchens Ehe gehen mit Klara (Dezember 1903), Heinrich (März 1905), Johann (September 1906), Karl (Oktober 1908), Minna (Juli 1910) und Gustav (April 1912) insgesamt sechs Kinder hervor. Im Juni 1913 stirbt Hinrichs Mutter Anna Gesine Catharine an Wassersucht. Der jüngste Sohn Gustav wiederum erliegt im April 1914 einer Gehirnentzündung. Dadurch rückt der nächstjüngere Sohn Karl in der Erbfolge an die erste Stelle.
Hätte ein anderer Verlauf der Geschichte die Erbfolge auf dem Gode-Hof abermals verändert? Eine Frage, auf die es naturgemäß keine eindeutige Antwort gibt. Da Ehefrau Annchen beim Tod des kleinen Gustav erst 31 Jahre alt ist, wäre die Geburt weiterer Kinder ohne den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 aber durchaus möglich und sogar recht wahrscheinlich gewesen. So jedoch wird Hinrich zur Kaiserlichen Armee einberufen und kehrt in der Folge vermutlich nur noch für wenige Heimaturlaube von der Ostfront nach Altmoorhausen zurück. Er fällt am 26. August 1915 – dem ersten Tag der knapp fünf Wochen andauernden Schlacht bei Wilna – in der Nähe der litauischen Stadt Panevėžys. Wo anschließend seine sterblichen Überreste beerdigt sind, ist nicht überliefert.