Gustav Gode wird am 28. April 1912 als sechstes Kind von Hinrich Gode und Annchen Gode auf dem elterlichen Hof an der Linteler Straße in Altmoorhausen (heute: Hanna Gode) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Klara Denker, Heinrich Gode, Johann Gode, Karl Gode und Minna Schmidt.
In den Tagen und Wochen um Gustavs Geburt wirkt das weltweite Entsetzen über den dramatischen Untergang des am 14. April 1912 auf seiner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierten Passagierdampfers „Titanic“ noch immer fort. Weil sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollen, das über keine ausreichende Anzahl an Rettungsbooten verfügt, treten etwa am 24. April in der britischen Hafenstadt Southampton die Heizer des annähernd baugleichen Schwesterschiffs „Olympic“ in einen unbefristeten Streik – dessen geplante Atlantik-Überfahrt muss abgesagt werden. Am gleichen Tag schlägt Deutschlands Kaiser Wilhelm II. internationale Verhandlungen über ein Abkommen zur Sicherheit der Dampfschifffahrt vor. In der US-Hauptstadt Washington gehen derweil die Untersuchungen zu dem Unglück weiter, das insgesamt 1.514 Menschenleben gefordert hat.
Im Fokus der Ermittlungen stehen neben dem mit der „Titanic“ im Nordatlantik versunkenen Kapitän Edward Smith vor allem zwei Personen: der mitfahrende Reederei-Direktor Joseph Bruce Ismay, der als Fertiger der Bauzeichnungen für die zu geringe Anzahl an Rettungsbooten verantwortlich gemacht wird und Smith überdies zu überhöhter Geschwindigkeit aufgefordert haben soll, sowie Stanley Lord, Kapitän des Schiffes „Californian“. Ihm wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen, weil er auf Raketensignale der sinkenden „Titanic“ nicht reagiert hat. Letztlich kommt es jedoch in Washington ebenso wenig zu einem offiziellen Schuldspruch wie in London, wo zwischen dem 1. Mai und dem 30. Juli 1912 eine zweite Kommission tagt.
Womit sich keine der beiden genannten Kommissionen beschäftigt, ist das Thema Schadenersatz. Damit befasst sich erst im Anschluss ein New Yorker Gericht, das über Forderungen in Höhe von knapp 17 Millionen US-Dollar für den Verlust an Gut und Leben zu befinden hat. Die Verhandlungen darüber ziehen sich in die Länge – erst im Juli 1916 einigen sich Geschädigte und die Reederei White Star Line auf einen Vergleich, der die Zahlung von 665.000 Dollar vorsieht. Die entsprechende Meldung dazu ist allerdings in der internationalen Presse nicht mehr als eine Randnotiz, sorgt doch inzwischen der seit August 1914 tobende Erste Weltkrieg für andere Schlagzeilen.
In Altmoorhausen erlebt Gustav weder den Beginn des Krieges (der Vater Hinrich im August 1915 das Leben kostet) noch das Ende dieser Verhandlungen: Er stirbt am 15. April 1914 an einer Gehirnentzündung und wird drei Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.