Anders als in den sogenannten Altdörfern der Gemeinde Hude wie Lintel oder Hurrel wurden in Altmoorhausen bislang keinerlei Siedlungsspuren entdeckt, die bis in die Jungsteinzeit und somit tausende von Jahren zurückreichen. Was nicht weiter verwundern kann – befindet sich doch die Keimzelle des Dorfes in einem tiefgelegenen und für damalige Verhältnisse nur schwer zu kultivierenden Moorgebiet. Erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wagt es Mitte des 17. Jahrhunderts mit Sander Pieper jemand, in dieser unwirtlichen Umgebung sesshaft zu werden. Er ist ein abgehender Sohn vom 1521 erstmals erwähnten Pieper-Hof in Hurrel (heute: Inge Pflug) und begründet 1657 eine später als „Piepers Hus“ bezeichnete Hofstelle, die bis zum Jahre 2006 (Kauf durch Mathias Schmale) in Familienbesitz bleibt.
Bis 1764 folgen elf weitere Höfe, die ebenfalls überwiegend Neugründungen von auf der heimatlichen Scholle nicht erbberechtigten Söhnen aus Hurrel und Lintel sind – angefangen vom heutigen Besitz der Familie Paradies an der Dorfstraße Richtung Munderloh bis hin zum ehemaligen Wolf-Hof am Schwantjeweg. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt Altmoorhausen als Teil des Nachbardorfes Hurrel, was sich erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts ändert: Damals entstehen die ersten Höfe auf dem Gebiet des heutigen Hemmelsberg, dessen Siedlungsgebiet in den zeitgenössischen Quellen bis 1930 gemeinsam mit Altmoorhausen als „Moorhausen“ firmiert.
Im „alten“ Moorhausen kommen bis 1823 neun weitere Höfe hinzu. Ihre Gründer stammen zum Teil aus entfernteren Regionen: Johann Howe etwa, von 1817 an Eigentümer des heutigen Wohnsitzes der Familie Fangmann im Tiefengrund, ist in Hannover geboren, sein Nachbar Jost Hinrich Köhrmann in der Nähe von Bassum. Was Neu- und Altsiedler eint, sind die nach wie vor schwierigen Lebensbedingungen. Der in aller Regel nur kleine und kaum kultivierte Landbesitz reicht nicht aus, die Familie satt zu bekommen. Während Frauen und Kinder Torf abbauen und den meist nur aus einer Kuh, ein oder zwei Schweinen und einigen Hühnern bestehenden Hof versorgen, verdienen viele Männer im Sommer als Hollandgänger oder Seefahrer etwas hinzu. Trotzdem beherrscht im Winter, so heißt es zumindest in der Jubiläums-Chronik von Erika Burhop, „nicht selten der Hunger den Alltag“.