Adele Gesine Gode – Biographie

Adele Gesine Gode wird am 8. Januar 1886 als viertes Kind von Johann Georg Gode und Anna Gesine Catharine Gode auf dem elterlichen Hof in Altmoorhausen (heute: Hanna Gode) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Hinrich Gode, Anna Mathilde Hermine Beneke und Anna Hoffrogge.

Am Tag von Adele Gesines Geburt gründet der amerikanische Industrielle George Westinghouse den nach ihm benannten Stromversorger Westinghouse Electric. Der Erfinder der Druckluftbremse tritt damit in direkte Konkurrenz zu Thomas Alva Edison, dessen Firma Edison Illuminating Company in New York bereits mehrere Kraftwerke betreibt. In den folgenden Jahren entwickelt sich ein bizarrer Wettstreit, der als Stromkrieg in die Geschichte eingeht. Es ist nicht nur ein Wettstreit zweier Erfinder, sondern auch zweier unterschiedlicher Systeme. Edison produziert in seinen Kraftwerken Gleichstrom – also Strom, bei dem die elektrische Ladung lediglich in eine Richtung fließt. Westinghouse wiederum erzeugt auf der Basis eines zuvor erworbenen Patents von Nikola Tesla Wechselstrom, dessen Richtung sich in regelmäßigen Abständen ändert. Eine Technik, die Edison aufgrund der dabei periodisch auftretenden hohen Spannungen ablehnt – fürchtet er doch mögliche Todesfälle durch Stromschlag und damit verbunden ein negatives Image der Elektrizität in der Öffentlichkeit.

Die von Edison heraufbeschworene Gefahr existiert zwar. Da sich die bei den Verbrauchern ankommende Spannung durch Transformatoren herunterregeln lässt, erscheint sie jedoch beherrschbar. Dennoch nutzt Edison jede Gelegenhei, um seinen Wettbewerber zu diskreditieren: So initiiert er von 1887 an öffentliche Vorführungen, in denen Hunde, Katzen und in einem Fall sogar ein Pferd einer tödlichen Wechselspannung ausgesetzt werden. Als im Januar 1889 im Staat New York ein neues Gesetz in Kraft tritt, das für zum Tode verurteilte Mörder die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl vorsieht, dringt er erfolgreich auf die Verwendung von Wechselstrom und macht gleichzeitig den Vorschlag, das Verfahren „to westinghouse“ zu nennen. Eine perfide Rufmord-Kampagne, die zeitweise ihre Wirkung nicht verfehlt. Dennoch triumphiert am Ende Westinghouse: Weil sich Wechselstrom anders als Gleichstrom nahezu verlustfrei über weite Strecken leiten lässt, zieht er mehr und mehr Großaufträge an Land – unter anderem für die Beleuchtung der am 1. Mai 1893 eröffneten Weltausstellung in Chicago.

Diese vorentscheidende Wende im Stromkrieg erlebt Adele Gesine in Altmoorhausen nicht mehr mit: Sie stirbt am 17. Mai 1888 an Tuberkulose, wie Anfang 1887 schon ihr Vater. Beerdigt ist sie sechs Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.