Heide-Marie Albers wird am 2. März 1945 als zweites Kind von Heinrich Albers und Elli Albers in Oldenburg geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Klaus Albers. Daneben hat sie mit Traute Leschtarski noch eine im Juni 1949 geborene Halbschwester.
Am Tag von Heide-Maries Geburt fliegen mehr als 400 alliierte Bomber erneut einen schweren Luftangriff auf die Mitte Februar 1945 bereits zu weiten Teilen zerstörte Stadt Dresden. Wie viele Opfer dieses Mal zu beklagen sind, ist nirgends verlässlich erfasst. Weitere Luftangriffe gibt es in den folgenden Wochen unter anderem auf Ulm, Essen, Dortmund, Wien, Nürnberg, Würzburg, Hamburg und immer wieder auch auf Berlin.
Allen Durchhalteparolen der seit 1933 regierenden Nationalsozialisten zum Trotz ist die totale Niederlage längst unausweichlich. Im Westen erobern US-Truppen Großstadt für Großstadt: am 3. März 1945 Trier, am 7. März Köln, am 17. März Koblenz und am 29. März Frankfurt, Wiesbaden und Mannheim. Von Osten her rückt derweil die Rote Armee Richtung Berlin vor, wo sich Staatschef Adolf Hitler mit einigen hundert Getreuen im Führerbunker verschanzt hat. Dort scheiden er und Lebensgefährtin Eva Braun am 30. April durch Selbstmord aus dem Leben, ebenso wie einen Tag später Joseph Goebbels. Der langjährige Reichspropaganda-Minister nimmt neben Ehefrau Magda auch seine sechs Kinder mit in den Tod. Am 8. Mai 1945 beendet dann die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht den ungleichen Kampf.
Von den millionenfachen persönlichen Dramen jener Wochen und Monate, die letztlich auch ihre eigene Familie betreffen, bekommt Heide-Marie in Altmoorhausen als Säugling naturgemäß nichts mit. Mutter Elli, eine aus Petersfehn stammende Nichte des Altmoorhauser Zimmerermeisters Georg Mittwollen, wartet mit ihr und Bruder Klaus in einer in der Gastwirtschaft „Zum Wunderhorn“ angemieteten Dachgeschoss-Wohnung auf die Rückkehr von Ehemann Heinrich. Vergeblich: Heinrich Albers gehört zu jenen deutschen Wehrmachts-Angehörigen, die nach dem 8. Mai als vermisst gelten und deren Schicksal teilweise bis heute ungeklärt ist.
Wie Heide-Marie und ihre Familie die ersten, vom Mangel an allem Lebensnotwendigen gekennzeichneten Nachkriegs-Monate erleben, lässt sich nur erahnen. Die 1948 durch die Währungsreform und ein knappes Jahr später durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland eingeleiteten besseren Zeiten erlebt sie nicht mehr mit: Heide-Marie stirbt am 30. September 1946, ohne dass das örtliche Kirchenbuch die Todesursache nennt. Beerdigt ist sie vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.