Hermann Heinrich Röver wird am 20. Juni 1864 als drittes Kind von Hinrich Röver und Anna Gesine Röver auf dem elterlichen Hof im Tiefengrund in Altmoorhausen (heute: Stefan und Vanessa Kaiser) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Anna Mathilde Schweers und Hermann Diedrich Röver und der ältere Bruder von Johann Heinrich August Röver und Gesine Margarete Heinen.
Fünf Tage nach Hermann Heinrichs Geburt stirbt auf Schloss Rosenstein bei Stuttgart König Wilhelm I. von Württemberg. Der 82-jährige Monarch, der das Land 48 Jahre lang regiert hat, ist hoch angesehen und verfügt über enge Beziehungen zu zahlreichen europäischen Herrscherhäusern. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin wird er dennoch in aller Stille beerdigt. Seine letzte Ruhestätte findet er in der Grabkapelle des Schlosses neben seiner zweiten Ehefrau Katharina Pawlowna. Die bereits 1819 verstorbene Tochter des russischen Zaren Paul I. war in erster Ehe mit Georg von Oldenburg verheiratet, einem Onkel des amtierenden Oldenburger Großherzogs Paul Friedrich August. Über seine Tante Sophie Dorothee von Württemberg ist Wilhelm auch direkt mit der Zaren-Familie verwandt. Sein Vater Friedrich I. war zudem nicht nur ein Großneffe von Friedrich II. von Preußen, sondern über seine Schwester Elisabeth auch der Schwager des österreichischen Kaisers Franz I. aus dem Hause Habsburg-Lothringen.
Mag Wilhelms Politik nach der 1849 gescheiterten Märzrevolution auch betont restaurativ gewesen sein, eines muss man ihm zugutehalten: Er hat Württemberg während seiner Regentschaft aus sämtlichen kriegerischen Auseinandersetzungen herausgehalten. Das gilt auch für den im Februar 1864 ausgebrochenen Deutsch-Dänischen Krieg, in dem Preußen und Österreich gegen Dänemark zu Felde ziehen. Unter Nachfolger Karl gilt diese Neutralität nicht mehr: Er ergreift 1866 im Preußisch-Österreichischen Krieg Partei für Österreich – und findet sich prompt an der Seite der Verlierer wieder. Danach sucht Wilhelms Sohn allerdings den Ausgleich mit Preußen. Im Sommer 1870 nimmt Württemberg am Krieg gegen Frankreich teil, an dessen Ende die Proklamation des Deutschen Reichs steht.
Letzteres ein Ereignis, das im Januar 1871 ganz sicher auch in Altmoorhausen und im benachbarten Hemmelsberg gefeiert wird. Der Aufbruchstimmung folgt jedoch schon im nächsten Jahr eine Tragödie, die wahrscheinlich noch lange nachwirkt. Eine im Spätsommer 1872 ausgebrochenen Ruhr-Epidemie kostet in den damals noch unter dem einheitlichen Namen „Moorhausen“ geführten Dörfern insgesamt 18 Kinder und auch einige Erwachsene das Leben. Zu den Opfern gehören am 15. beziehungsweise 16. September auch Hermann Heinrich und sein jüngerer Bruder Johann Heinrich August. Beerdigt sind beide am 19. September 1872 auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.